Lass Dir von niemandem Deinen Traum stehlen…
- At November 4, 2012
- By admin
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Ich habe einen Freund namens Monty Roberts, dem eine Pferderanch in San Ysidro gehört. Er ließ mich sein Haus benutzen, um Veranstaltungen zur Finanzierung von Programmen für gefährdete Jugendliche abhalten zu können.
Das letzte Mal, als ich dort war, stellte er mich vor, indem er sagte: „Ich möchte erzählen, warum ich Jack mein Haus benutzen lasse. Es geht alles auf eine Geschichte über einen jungen Mann zurück, der von Stall zu Stall zog, von Rennbahn zu Rennbahn, von Farm zu Farm und von Ranch zu Ranch, um Pferde zu dressieren. So wurde die Gymnasial-Ausbildung des Jungen ständig unterbrochen. Eines Tages wurde er gebeten, eine Arbeit darüber zu schreiben, was er werden und tun wollte, wenn er älter wäre.
An diesem Abend schrieb er eine sieben Seiten lange Arbeit, die sein Ziel beschrieb, eines Tages eine Ranch zu besitzen. Er schrieb sehr ausführlich über seinen Traum und zeichnete sogar einen Plan einer zweitausend Hektar großen Pferderanch, der die Standorte aller Gebäude zeigte, der Ställe und der Bahn. Dann zeichnete er einen genauen Grundriss für ein vierhundert Quadratmeter großes Haus, das auf der Traumranch stehen sollte.
Er hängte sein Herz an das Projekt, und am nächsten Tag gab er die Arbeit bei seinem Lehrer ab. Zwei Tage später erhielt er sie zurück. Auf der Vorderseite war eine dicke, fette Sechs mit einer Notiz, die lautete „Komm nach der Stunde zu mir.”
Der Junge mit dem Traum ging nach der Stunde zu dem Lehrer und fragte: “Warum habe ich eine Sechs bekommen?”
Der Lehrer sagte: „Dies ist ein unrealistischer Traum für einen Jungen wie dich. Du hast kein Geld. Du stammst aus einer Wanderarbeiterfamilie. Du hast keine Reserven. Der Besitz einer Ranch kostet viel Geld. Du musst das Land kaufen. Du musst den anfänglichen Zuchtstamm bezahlen und später musst du hohe Zuchtgebühren bezahlen. Es gibt keine Möglichkeit, dass du das jemals schaffen könntest.“ Dann fügte der Lehrer hinzu: „Wenn du diese Arbeit mit einem realistischeren Ziel neu beschreibst, werde ich die Note noch einmal überdenken.“
Der Junge ging nach Hause und dachte darüber lange und angestrengt nach. Er fragte seinen Vater, was er tun sollte. Sein Vater sagte: „Sieh mal, Sohn, du musst das selbst entscheiden. Ich glaube aber, es ist eine sehr wichtige Entscheidung für dich.“ Schließlich, nachdem er eine Woche damit zugebracht hatte, reichte der Junge dieselbe Arbeit ein, ohne überhaupt irgend etwas geändert zu haben. Er erklärte: „Sie können die 6 stehen lassen, und ich kann meinen Traum behalten.“
Monty wandte sich dann an die versammelte Gruppe und sagte: „Ich erzähle Ihnen diese Geschichte, weil Sie in meinem Vierhundet-Quadratmeter-Haus mitten in einer Zweitausend-Hektar-Ranch sitzen. Ich habe diese Arbeit noch immer gerahmt über meinem Kamin hängen.“ Er fügte hinzu: „Der beste Teil der Geschichte ist, dass vor zwei Jahren im Sommer derselbe Lehrer 30 Schulkinder für eine Woche zum Zelten auf meine Ranch brachte. Als der Lehrer ging, sagte er: „Schau, Monty, ich sage dir jetzt etwas. Als ich dein Lehrer war, war ich so etwas wie ein Träumedieb. Während dieser Jahre habe ich vielen Kindern ihren Traum gestohlen. Glücklicherweise hattest du genug Grips, deinen nicht aufzugeben.“
Lassen Sie niemanden Ihren Traum stehlen. Folgen Sie Ihrem Herzen, was auch geschieht.
(Gefunden in: Jack Canfield, Mark Victor Hansen, Hühnersuppe für die Seele. Geschichten, die das Herz erwärmen, Goldmann Verlag, München 2001)